„Die älteste Textilie der Welt“

Niemand kann sagen, wie das Filzen einst entdeckt wurde. Wissenschaftler schätzen, dass das Anfertigen von Filz schon in der mittleren Steinzeit, etwa 8000 Jahre vor Christus, begann. Damit wäre Filzen älter als Spinnen oder Weben und der Filz die älteste Textilie überhaupt.

So erzählt man sich einige Legenden zur Entdeckung des Filzens:

Der Heilige Clemens soll sich Wolle in die Sandalen gelegt haben zur Schonung der Füße. Am Ende seines Weges war die Wolle durch die Feuchtigkeit und Wärme der Füße sowie die mechanische Bearbeitung zu Filz geworden.

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Einige sehen Noah als den Erfinder des Filzes

Als Noah seine Arche fertig gebaut hatte, legte er für die Tiere Wolle auf den Holzplanken aus, damit sie es bequemer hatten. Sie urinierten und stampften während der Reise darauf herum. Damit verbanden sich die Wollfasern zum festen Filzvlies.

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Ein persischer Schäfer war sich sicher aus der Wolle seiner Schafe Stoff herstellen zu können es wollte ihm aber nicht gelingen. Er weinte vor Wut und trampelte auf der geschorenen Wolle vor Zorn herum. Letztendlich war ihm sein Vorhaben doch noch gelungen.

 

Es wirkt wie Zauberei, wenn aus unversponnenen Tierhaaren durch Zugabe von Seifenlauge und das Reiben und Drücken mit den Händen ein fester Faserverbund entsteht, in dem die Fasern ganz eng beieinander liegen und untrennbar ineinander verkeilt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich verwende extrafeine Merino Wolle, Edeltierhaare zB Alpaka, Pflanzenfasern und als Trägerstoff vorwiegend Chiffon Seide. Die Fasern werden hauchdünn auf den Seidenstoff ausgelegt.

Feuchtigkeit und Wärme sind wichtig für den Filzprozess. Etwas Olivenseife lässt das Wasser besser in die Fasern eindringen. Ein ZUVIEL an Wasser oder Seife ist eher hinderlich, weil die Fasern aneinenader vorbeischwimmen oder abschmieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Filzen ist kreatives Schaffen mit allen Sinnen. Wenn die Naturfasern mit Gefühl Kraft und Geduld zu Filz verarbeitet werden, entspannen sich Körper und Seele. Man fühlt die herrlich zarte Wolle in ihren natürlichen oder wunderbar leuchtenden Farben. Man fühlt die weiche, warme, seifige Masse unter den Händen und braucht ganzen Körpereinsatz um das Werk zu bearbeiten und wird am Ende sichtbar belohnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Robuster als man glaubt.. Wenn Kunden meine Tücher angreifen, haben sie fast Angst es könnte zerreißen.  Keine Sorge, wer ersteinmal selbst gefilzt hat, lernt  die Belastbarkeit der Naturfasern kennen. Es wird gewalkt, gerieben und geschruppt. Am Ende wird das Werkstück zuzupft und gedehnt und sogar gebügelt. Keine Scheu vor einer Handwäsche, die Reibung in der Waschmaschine fördert den Filzprozess und das Werkstück wird steif und "bockig".

 

 

 

 

 

Die Grundlage für ein hochwertiges, kuscheliges Filzwerk, ist die Qualität der Wolle.

Viele kennen Filz als kratzig und bockig oder finden ihn zu "extravagant".

Ich verwende extrafeine Merinowolle mit 18-19,5 mic. und kann aus ca. 60-70 Farbtönen wählen. Leider gibt es hochwertige Wolle nur im Fachhandel, daher gebe ich die Wolle auch gerne an filzwütige Hobbykünstler weiter.

Das "Tüpfelchen auf  i" sind die Edel- und Pflanzenfasern wie Maulbeerseide, Leinen oder Baumwolle. Sie zaubern glänzende Effekte auf das Werkstück.